Drei Monate, zwei Siege, eine steile Karriere
Als Martin Kaymer 2006 auf die Challenge Tour kam, musste er sich an viel gewöhnen – zuallererst das Profileben mit viel Reiserei und starker Konkurrenz. „Kann ich mich mit den Jungs messen? Bin ich gut genug?“, fragte sich der inzwischen zweimalige Major-Sieger. Die Frage war schnell beantwortet. Sehr schnell. Kaymer konnte sich messen und er war gut genug. „Die Challenge Tour hat mir echt geholfen beim Übergang vom Amateur- zum Profidasein.“
Kaymer ist dabei nicht allein. Doch er ist eines der herausragenden Beispiele, wie die Challenge Tour Weltklassegolfer formt. Im August 2006 betrat das junge Talent aus Mettmann die Bühne Challenge Tour: Auf der EPD Tour, der heutigen Pro Golf Tour, hatte der damals 21-Jährige in diesem Jahr bereits fünf Siege gefeiert, dabei bei der Habsberg Classic eine sensationelle 59er-Runde gespielt. Da war neuer deutscher Rekord.
Bei der mit 120.000 Euro dotierten Vodafone Challenge im GC Elfrather Mühle tritt Kaymer im August 2006 per Wildcard erstmals bei einem Turnier der Challenge Tour an. Hoch gehandelt wird eigentlich der amtierende Amateur-Europameister Stephan Gross, doch der verpasst nach einer 80er-Auftakt-Runde den Cut.
18 unter Par – Kaymer mit perfekter Prognose
In der Pressekonferenz im Vorfeld wird Martin Kaymer der Fachjournaille als Lokalmatador präsentiert, und die will wissen, ob er sich denn auch den Sieg zutraue. Kaymer überlegt kurz, rechnet nach und kommt zum Schluss, dass nach seiner Einschätzung 18 unter Par reichen, um zu gewinnen. Und dass er sich das nach seiner 67 in der Proberunde durchaus vorstellen kann.
Kaymer gewinnt mit 18 unter Par und triumphiert einen Monat später auch bei der Open de Volcans in Frankreich. Als Nummer vier der Jahres-Endrangliste steigt er auf zur European Tour 2007. Er hält sich damit keine drei Monate auf der Challenge Tour auf.
Drei Jahr später ist der Major-Sieger. Dreieinhalb Jahre später ist er die Nummer eins der Welt – als erster ehemaliger Spieler der Challenge Tour.