Wir haben Korbinian Kofler gefragt, wie sich der Platz in der Turnierwoche der Big Green Egg German Challenge powered by VcG zum normalen Spielbetrieb verändern wird. Der Geschäftsführer des Wittelsbacher Golfclubs erzählt im Gespräch unter anderem worauf es der Tour dabei ankommt und was er als ausschlaggebend für ein gutes Abschneiden betrachtet.

 

Was ist der hauptsächliche Unterschied zwischen dem Platz im Normalbetrieb und während der Turnierwoche, wenn die Challenge Tour zu Gast sein wird?

Korbinian Kofler: Wir arbeiten seit Saisonbeginn auf den bestmöglichen Platz zum Turnier hin. Hauptunterschied wird vor allem die Länge und Dichte des Semiroughs im Vergleich zum Normalbetrieb sein. Sobald ein Schlag das Fairway oder Grün verfehlt, sollte es eine große Herausforderung werden, sich aus dem Rough wieder zu befreien. Gepaart mit schnelleren und vor allem härteren Grüns, sind wir gespannt, wie tief die Scores gehen werden.

Gibt es konkrete Vorgaben durch die Challenge Tour, den Platz herzurichten? Falls ja, wie sehen diese aus?

Korbinian Kofler: Es gibt einen Leitfaden der Challenge Tour. Dieser ist aber bewusst sehr frei gehalten, damit jeder Platz/jeder Austragungsort seine Stärke bestmöglich herausarbeiten kann. Die Tour möchte hier Leitplanken vorgeben und lässt den Verantwortlichen des Clubs Spielraum, sich ideal zu präsentieren.

 

Soll der Platz in der Turnierwoche besonders schwierig sein?

Korbinian Kofler: Natürlich möchte man dem Teilnehmerfeld einen anspruchsvollen Platz liefern, der aber immer fair bleiben muss. Das ist die große Kunst des Greenkeepings. Neben der Roughdichte und Grünshärte kommt es vor allem auf die Auswahl der Fahnenpositionen an. Die Platzierung wird vom Tournament Director vorgenommen – unter Berücksichtigung einiger Faktoren (Wetter, Grünsgeschwindigkeit, Lochlänge, etc.). Oft zieht die Tour den Headgreenkeeper  oder Platzverantwortlichen im Vorfeld heran und man spricht die Optionen durch.

 

Musste der Platz auch an der einen oder anderes Stelle umgebaut werden, damit er für ein Challenge Tour Turnier als tauglich erachtet wird?

Korbinian Kofler: Wir haben uns fest vorgenommen, im ersten Jahr den Fokus auf Platzqualität von „Tee to Green“ zu legen. Wir werden ein paar Bäume/Äste zurückschneiden, um damit bessere Sichtachsen für Spieler, aber auch für Zuschauer zu haben. Auch das Zuschauererlebnis hat einen großen Stellenwert bei der Platzvorbereitung. Der Vergrößerung der Abschlagsfläche und attraktive Zielgrüns auf der Driving Range sowie eine temporäre Beleuchtung wurden schon vor dem Zuschlag für das Turnier durchgeführt. Diese Maßnahmen kommen aber auch den Profis sehr zu Gute.

 

Wie viele Greenkeeper arbeiten in der Regel im Wittelsbacher Golf Club und werden in der Vorbereitung und in der Turnierwoche noch mehr Greenkeeper für die Platzpflege verantwortlich sein?

Korbinian Kofler: Wir haben in der Regel sieben bis acht Greenkeeper im regulären Pflegebetrieb. In der Woche vor dem Turnier und während der Turnierwoche versuchen wir das Team mindestens zu verdoppeln, idealerweise zu verdreifachen. Neben dem Pool unserer Platzpflegefirma freuen wir uns vor allem auf freiwillige Greenkeeper umliegender Clubs, die solch ein Turnier in ihrer Vita stehen haben möchten.

 

Auf welche Bahnen bist Du während der Turnierwoche besonders gespannt?

Korbinian Kofler: Besonders gespannt bin ich auf unsere Par 3-Löcher. Ich kann mir vorstellen, dass sich diese im Durchschnitt am schwersten spielen werden. Zudem bleibt abzuwarten, ob Spielbahn 15 als Par 4 oder Par 5 gespielt werden soll.
Dazu bin ich gespannt, ob die Bahnen 3 oder 12 zum Beispiel von vorderen Abschlägen gespielt werden, um ein oder zwei Par 4-Löcher zu haben, die dann vom Tee erreicht werden können. Das hat auch immer etwas!

 

Was muss ein Profi mitbringen, um auf diesem Platz besonders gut auszusehen?

Korbinian Kofler: Ich glaube, dass die erfolgreichen Spieler zum einen mit viel Köpfchen vom Abschlag agieren werden. Es muss hier nicht immer der lange Drive sein. Trifft man die Fairways nicht, wird es auf die kleinen, harten (solange uns der Regen im Vorfeld verschont) Grüns schwer. Ein gutes Annäherungsspiel find ich zudem sehr wichtig, um sich gute Birdiechancen zu erarbeiten.